Ein Auftritt vor Publikum ist dann wirkungsvoll, wenn Sie als Redner präsent, authentisch und souverän wirken . Denn um andere Menschen für sich zu begeistern, kommt es vor allem darauf an, wie Sie Ihre Inhalte transportieren. Die Körpersprache, Ihre Haltung, Ihre Stimme – all das ist elementar, um das Gesagte auch richtig zu vermitteln. Diese Tipps helfen, Ihren Auftritt erfolgreich zu gestalten und Sie als charismatische Persönlichkeit in der Öffentlichkeit zu positionieren.
1. Körperliches Zentrum fühlen
Als Ausgangspunkt dient Ihnen ein sicherer Stand, denn er vermittelt Halt – körperlich und geistig. Nur, wenn Sie sicher stehen, fühlen Sie sich auch in der Situation als Redner souverän und sind in der Lage, sich frei und locker zu bewegen, das Gesagte durch Ihre Körpersprache wirkungsvoll zu stützen und unverkrampft und natürlich zu wirken.
Stellen Sie sich dazu vor, Ihren Körper einmal horizontal und vertikal durchzuschneiden; so finden Sie am Schnittpunkt dieser beiden Linien Ihr körperliches Zentrum, das bei einem erwachsenen Menschen demnach im Beckenbereich liegt. Stellen Sie Ihre Beine hüftbreit auf, verteilen Sie das Gewicht gleichmäßig auf beide Beine und fühlen Sie Ihre Körpermitte. So haben Sie einen guten Stand und eine sichere Basis für alle weiteren Aktionen.
2. Atmung kontrollieren
Die Ruheatmung ist die Atmung, die wir ohne Anstrengung – in entspannten und stillen Momenten – leisten. Beim professionellen Sprechen setzen wir sie als sogenannte Ringatmung ein. Sie geht vom körperlichen Zentrum aus und vollzieht sich sehr natürlich. Weiten Sie dafür beim Einatmen Ihren Bauch, die Flanken sowie den gesamten unteren Rücken und lassen Sie bei der Ausatmung die Luft wieder nach innen zurückfließen. Danach entsteht eine natürliche Atempause, in der Sie nicht sofort wieder Luft holen müssen, Ihr Körper erledigt dies von selbst. Denn bei der Ringatmung ist es wichtig, dass wir die Atmung geschehen lassen und sie nicht zwanghaft kontrollieren. Dadurch verbessert sich Ihre Wirkung nach außen, denn Sie strahlen Ruhe, Präsenz und Souveränität aus. Die Ringatmung hilft Ihnen, entspannt zu agieren.
3. Den eigenen Stimmsitz finden
Als Redner sind Sie auf Ihre Stimme angewiesen, denn sie transportiert nicht nur den Inhalt, sondern auch Ihre Stärke, Präsenz und Gelassenheit – im umgekehrten Fall jedoch auch Nervosität, Unsicherheit und Angespanntheit. Um natürlich und angenehm zu klingen, müssen Sie gemäß Ihrem natürlichen Stimmsitz sprechen. Sie finden Ihren Stimmsitz, indem Sie sich Ihr Lieblingsgetränk vorstellen, das Sie auf der Zunge spüren und diesen Genuss mit einem Summen ausdrücken. Dieses genussvolle Summen und Brummen ist die Tonlage, in der Sie sich wohlfühlen, sehr natürlich sprechen und ein angenehm tiefes Timbre ertönen lassen. Meist ist Ihre Stimme nun um einiges tiefer als im Alltag. Sprechen Sie mit diesem tiefen, vollen angenehmen Timbre ein paar Sätze und ankern Sie, dass das der unterste Bereich Ihres natürlichen Stimmsitzes ist. In diesen Bereich sollten Sie beim Sprechen immer wieder finden.
4. Gesten passend zum Inhalt setzen
Das Gesagte wird durch unsere Gesten unterstützt und beeinflusst. Durch einen sicheren Stand können Sie diese Gesten locker und frei einsetzen, indem sie aus dem körperlichen Zentrum heraus entstehen und dorthin wieder zurückgeführt werden. Legen Sie die Arme nicht zu eng an, damit die Achseln „Luft bekommen“ und lassen Sie die Hände möglichst offen. Auf diese Weise können Sie sogenannte offene Gesten setzen, die positiv und kraftvoll wirken. Sie sollten möglichst synchron sein, das heißt, dass Sie beide Hände einsetzen und nicht eine Hand aufstützen oder gar in der Hosentasche verschwinden lassen, während Sie mit der anderen Hand gestikulieren.
Denken Sie an Ihren sicheren Stand, das Gewicht auf beide Beine gleich verteilt, setzen Sie Ihre Gesten mit beiden Händen aus dem körperlichen Zentrum heraus, lassen Sie sie eine Weile stehen, damit keine kleinen, hektischen Gesten entstehen, und führen Sie die Gesten schließlich wieder zum Körperzentrum zurück: So wirken Sie immer präsent und souverän.
5. Freundliche Mimik zeigen und als “Verbindungsagent” fungieren
Ein Lächeln im Gesicht und strahlende Augen sorgen für einen sehr wachen, präsenten Gesichtsausdruck und erzeugen Sympathie. Diese emotionale Ebene ist wichtig, um vom Publikum positiv wahrgenommen zu werden. Vor allem sollten Sie den Augenkontakt nutzen, um eine Verbindung mit Ihrem Gegenüber herstellen zu können. Lächeln Sie mit Ihren Augen, zeigen Sie Ihren Enthusiasmus für Ihren Themenbereich und die Bereitschaft, den Austausch mit anderen zu fördern. Denn bei jeder Form von Kommunikation geht es um das Miteinander und um die Verbindung zwischen den Menschen. Vergessen Sie nicht, dass Kommunikation nur dann erfolgreich ist, wenn wir uns zuhören, uns verstehen, wenn wir unterschiedliche Perspektiven erkennen und erläutern, wenn wir Wissen austauschen und voneinander lernen wollen.
Unsere Kommunikation muss deshalb als Brücke fungieren, die die unterschiedlichen Welten der Menschen miteinander verbindet und aus einzelnen Standpunkten einen gemeinschaftlichen Austausch schafft. Wir kommunizieren heutzutage zwar sehr viel miteinander, aber trotzdem fehlt häufig die wahre, direkte Verbindung zueinander. Werden Sie zu einem „Verbindungsagenten“, indem Sie Ihr Gegenüber begeistern und gegenseitiges Interesse wecken. Diese Verbindung gelingt über wache und freundlich blickende Augen, die immer Persönlichkeit, Authentizität, Vertrauen und Empathie vermitteln.
Der Weg zu Ihrem charismatischen Auftritt
Bei einem Auftritt in der Öffentlichkeit kommt es vor allem darauf an, wie Sie Ihre Inhalte vermitteln. Um das Gesagte erfolgreich zu präsentieren, benötigen Sie einen sicheren Stand, ein Gefühl für Ihr körperliches Zentrum, Ihre natürliche Stimmlage und eine ruhige Atmung, die Ihnen nach außen und innen Ruhe und Sicherheit vermittelt. Mit offenen, bewussten Gesten und einer freundlichen Mimik treten Sie in Verbindung mit Ihrem Gegenüber und wecken Interesse für Ihre Themen.
“#Charisma muss keine Besonderheit einzelner Menschen bleiben, sondern ist für jeden erlernbar.“
Mit diesen Tipps können Sie die entscheidende Erfahrung machen, dass Charisma keine Besonderheit einzelner Menschen bleiben muss, sondern für jeden Redner erlernbar ist.